Wir alle wissen, dass es manchmal schwierig sein kann, wichtige Entscheidungen zu treffen. Diese Entscheidungen betreffen meist nur eine geringe Anzahl an Menschen. Doch wie kann mit internationalen Problemen, die global wichtig sind, umgegangen und wie eine Lösung gefunden werden, die für alle beteiligten Parteien einen zufriedenstellenden Kompromiss darstellt?
Genau diese Frage stellten wir, das Medienprofil des S4 in Begleitung von Frau Schneidewind, uns bei einem zweitägigen Projekt bei der Akademie der Wissenschaften an der Uni Hamburg. Als Mitglieder der internationalen Atomenergie Organisation (IAEO) beschäftigen wir uns mit dem Vorfall, dass der Iran versuchte nicht deklariertes Uran in den Iran zu überführen, womit er eindeutig gegen unsere Auflagen verstoßen hat. Ein Problem, auf das schnell reagiert werden muss, wobei wir die Folgen unserer Entscheidung so gut wie möglich versuchen abzuwägen. Durch viele hitzige Diskussionen, in der wir uns alle vollkommen in die Lage des uns zugewiesenen Landes versetzen, setzen wir uns mit verschiedenen Vorschlägen auseinander und kommen schließlich zu dem Schluss, dass der Vorfall an den UN-Sicherheitsrat weitergeleitet werden muss.
Der nächste Tag beginnt und erneut wird schnell deutlich, dass auch im UN-Sicherheitsrat die vielen verschiedenen Positionen gegeneinander stehen. Unsere Resolution besteht letztlich aus nicht mehr als einem Artikel: Es sollen weiterhin freundschaftliche Beziehungen zu dem Iran angestrebt werden. Eine klare Positionierung zu der eigentlichen Problematik der unerlaubten Uraneinfuhr in den Iran ist nicht möglich. Zum einen, da keine Veto-Macht gegen einen Vorschlag stimmen darf und zum anderen eine 2/3 Mehrheit nötig ist, um einen Artikel zu beschließen. Es zeigt sich, dass sich eine Lösung des Problems als deutlich langwieriger und schwieriger erweist, als wir es uns vorgestellt hatten. Diese zwei Tage haben uns verdeutlicht, wie kompliziert die Klärung eines internationalen Konflikts sein kann.
Text: Thea Gillmann (S4-Medienprofil)