Recycling zum Ausprobieren

 

Recycelt wird selbst in Hamburg immer mehr. Doch was passiert eigentlich mit dem Müll? Welche chemischen Prozesse sind möglich und wie werden sie durchgeführt? Was die Schülerinnen und Schüler des Chemie-Physik-Profils sowie interessierte 10.-Klässler von Experten der TU Clausthal hierüber alles lernen konnten, berichtet ein Schüler des S2: 

Von Fabian Schneider (S2)

Wissenschaft hautnah erleben! - das war das Motto eines Workshops der Technischen Universität Clausthal. Extra aus dem Harz reisten zwei Dozenten, Herr Brinkmann und Herr Czymai, mit großem Equipment an, um uns die Chemie des Recyclings – einem der bedeutendsten Prozesse unserer Generation – näher zu bringen. Dabei wurde nicht nur vorgetragen, sondern wir Schüler konnten auch selbst experimentieren und ausprobieren.

Alles begann pünktlich um acht Uhr, doch hat sich das Aufstehen gelohnt: Nach einer Begrüßung und weiteren Informationen wurden uns zunächst die wichtigsten Aspekte und Grundlagen zum Recycling vermittelt. Der Vortrag wurde dabei spannend gestaltet und war auch für Schüler verständlich, sodass wir uns an die darauf folgenden Experimente mit guten Vorkenntnissen machten. Diese Experimente hatten es jedoch in sich! Insgesamt fünf Stationen waren vorhanden, an denen immer größer werdende Geräte und Recyclingmethoden vorgestellt wurden: von Magnetismus über Siebverfahren bis hin zu großen Zyklonen (Trägheitstrennung) – alles war dabei. In kleinen Gruppen besuchten wir alle Station, sodass wir jedes Verfahren selbst ausprobieren und untersuchen konnten. Nach einer angemessenen Zeit wurde jedes Experiment kurz erläutert, sodass letzte Fragen geklärt werden konnten.

Der Workshop war an dieser Stelle jedoch keineswegs vorbei, denn nun wurde weitergeforscht: Die Kurs wurde in zwei Gruppen mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben aufgeteilt. Die erste Gruppe konzentrierte sich auf ein spezielles chemisches Trennverfahren, für welches komplexe Apparaturen notwendig sind, um später der zweiten Gruppe alles genau erklären zu können. In der Zwischenzeit beschäftigte sich die zweite Gruppe mit Fragen zur Nachhaltigkeit, Verantwortung und dazu, ob auch Rohstoffe aus konfliktreichen Zonen (z.B. Kongo) erworben werden sollten.

Anschließend kam es zu einer Diskussion, wobei unterschiedliche Personen verschiedene Institutionen und Standpunkte wiedergaben, sodass eine breites Meinungsfeld und eine kontroverse Debatte entstanden, die von einem Moderator geleitet wurde. Zum Schluss war es an uns, eine Entscheidung zu treffen und einen Sieger zu bestimmen. Damit wurde der sehr lehrreiche und genauso interessante Workshop beendet.

 Wir haben nicht nur viel Spanendes über das Recycling gelernt, sondern ebenso aufs Neue unsere Teamarbeit gefördert, Neugierde verspürt und viele Fragen klären können. Die TU Clausthal konnte uns somit einen schönen Workshop-Tag mit vielen unterrichtsrelevanten Themen bieten, der jedem nur zu empfehlen ist.