Kinosaal statt Klassenzimmer? Die Schülerinnen und Schüler des S1-Medienprofils schauten in den Zeise Kinos den Film "Berlin - Die Sinfonie der Großstadt". Anschließend diskutierten sie im Rahmen der Schulkinowoche mit einer Medienpädagogin über die besondere Gestaltung des dokumentarischen Kunstwerkes, welches zum Abitur-Kanon im Fach Deutsch zählt.
Im Mittelpunkt des Films steht, wie der Titel bereits andeutet, das Leben in der Metropole Berlin in den 1920er-Jahren – insbesondere der Alltag, die Arbeitsverhältnisse, die sozialen Gegensätze zwischen Arm und Reich sowie der wirtschaftliche Aufschwung der „Goldenen Zwanziger“. Obwohl der Film heute eher altmodisch sein mag, war er zu seiner Erscheinungszeit aufgrund seiner schnellen Schnittweise und der einzigartigen Musik-Untermalung recht ungewöhnlich. Die besondere Gestaltung des Dokumentarfilms war auch in der anschließenden Diskussion mit einer Medienpädagogin Thema und bot die Möglichkeit für vielseitigen Austausch.
Die Schülerinnen und Schüler konnten sich so mit den filmischen Mitteln und der Wirkung des Films auseinandersetzen: Welche Schnittszenen waren besonders auffällig? Welche Stimmungen entstehen durch die Montage der Bilder? Und was macht diesen Film bis heute relevant? Es wurde also nicht einfach nur ein Film geschaut, sondern auch etwas für den Deutsch-Unterricht mitgenommen.
Text: Friederike Brameshuber (S1-Medienprofil)
Zum Inhalt des Films:
"Eine Dampflokomotive rauscht vorbei an Wiesen, Feldern und Vororten, hinein in die große Stadt: Berlin, Hauptstadt und pulsierende Metropole. Noch sind die breiten Straßen leer, bald füllen sie sich mit Menschen – auf dem Weg zur Arbeit, in die Schule, ins Geschäft. Läden öffnen ihre Schaufenster und Fabriken ihre Tore. Der Tag beginnt, immer schneller wird der Rhythmus der Stadt. Mittagspause, Feierabend, Freizeit, Nachtleben. Ein normaler Tag im Berlin der 1920er Jahre.
Walter Ruttmanns dokumentarisches Kunstwerk zeigt die Stadt Berlin als eigenen Organismus und stellt ihre unterschiedlichen Facetten dar. Architektur und Verkehrsnetze, Maschinen und technische Gerätschaften sind ebenso präsent wie die Menschen, die hier zu Hause sind. Es ist das Alltägliche, das bei dem sogenannten „Querschnittsfilm“ im Vordergrund steht. Eine bildliche Sinfonie, die mit schnellen Schnitten und dynamischer Montage zu Edmund Meisels Komposition die Lebendigkeit Berlins plastisch werden lässt. Ein Klassiker des deutschen Films, der die Zeit der Weimarer Republik aufleben lässt."
Quelle: Schulkino Hamburg