S4-Schülerin Mona Capita berichtet über ihre Eindrücke vom Oberstufenfestival „Welcome to DiverCity!“ vom CPG und MCG. Diversität, Rassismus und Sexismus waren die Themen des Festivals.
Am Abend des 20. Februars wurde das Charlotte-Paulsen-Gymnasium zur „DiverCity“ mit einer eigenen „Stadtverwaltung“ (Foyer Haupthaus), einem „Gemeindezentrum“ (Aula), einer „Waschanlage“ (Pavillon) und einer „Woyzeck-Passage“ (K-Trakt).
In der DiverCity darf jeder so sein, wie er will.
Die Besucherinnen und Besucher wurden gleich nach der Ankunft in der Stadtverwaltung von Guides begrüßt, mit einem aufwändig gestalteten Programm versorgt und in Gruppen zu den Bühnen geleitet. An den verschiedenen Orten fanden parallel unterschiedliche Stücke und Performances statt.
Besonders gelungen war die Dekoration in der grün beleuchteten Woyzeck-Passage im K-Trakt. Überall waren Wäscheleinen mit weißen, selbst genähten langen Unterhosen gespannt, und riesige grüne Erbsen hingen von der Decke des Treppenhauses. Sobald man das Haus betrat, war man Teil des Stücks „Woyzeck“: Die Schauspielerinnen und Schauspieler agierten mit den Besucherninnen und Besuchern (immersives Theater). Oben im „Restaurant zum Erbsenpalast“ gab es grüne Waffeln mit „Maries Blut“, „PeaPops“ und „BubblePea“ – alles ganz im Sinne von Woyzeck. Es herrschte eine tolle Atmosphäre.
In dieser besonderen Umgebung führte Marwa ihren Poetry Slam auf, der die Zuschauer sichtlich berührte. Danach folgte der mutige, selbstkomponierte Deutsch-Rap „This Way“ von Ricarda, Swenja und Jonathan. Am Ende der Aufführung distanzierten sich die drei Darstellerinnen und Darsteller explizit von der sexistischen und rassistischen Ausdrucksweise in ihrem Rap.
Das Stück „Störung“, welches das S4-Kulturprofil unter Leitung von Frau Strahlendorf und Frau Block in der Waschanlage aufführte, thematisierte versteckten Rassismus und Sexismus in Alltagssituationen, wie zum Beispiel bei einer Fahrstunde oder bei einem Bummel über den Weihnachtsmarkt. Die Darstellerinnen und Darsteller haben diese Situationen selber erlebt und wenden sich im Stück immer wieder mit persönlichen Einschüben direkt an die Zuschauerinnen und Zuschauer.
Da es in dem Raum keine erhöhte Bühne gab, saßen die Gäste auf gleicher Höhe wie die Darstellerinnen und Darsteller in der Mitte des Raums, was zu einer größeren Nähe führte. Diese Nähe wurde auch durch die Zwischenrufe des Chors verstärkt, der ins Stück rief: „Tu was! Sag was!“ und alle Beteiligten zum Handeln aufforderte.
Parallel lief das Stück „Sweetheart“ vom S2-Theaterkurs von Frau von Bruck im Gemeindezentrum. Es thematisierte überspitzt kurze Szenen, in denen Frauen aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt werden, wie zum Beispiel bei einem Bewerbungsgespräch oder bei einem Restaurantbesuch.
Insgesamt war das Oberstufenfestival auch dieses Jahr wieder ein großer Erfolg. Der einzige Wehmutstropfen war, dass man sich aufgrund der großen Menge an Stücken für wenige entscheiden musste. Alles anzuschauen war nicht möglich.